Zyklus 32 TOLERANZ zur Optimierung der TNC-Bewegungsführung
Auf breiter Bahn schneller um die Kurve
Die Bahnabweichung T definiert üblicherweise der Maschinenhersteller. Damit gibt er einen Standardwert für die maximal zulässige Konturabweichung vor. Der Zyklus 32 TOLERANZ ermöglicht dem Bediener aber eine bearbeitungsspezifische Anpassung der Bahnabweichung T. Er kann individuell festlegen, welche Bahnbreite der Steuerung zur Verfügung steht. Damit nimmt er insbesondere bei Konturelementen mit zahlreichen Richtungsänderungen – typisch zum Beispiel für Freiformflächen – direkten Einfluss auf den maximal erreichbaren Bahnvorschub und damit auf die Bearbeitungszeit.
Das veranschaulicht sehr schön ein Vergleich mit dem Motorsport: Je breiter die Fahrbahn in einer Kurve ist, desto schneller kann ein Rennwagen durch die Kurve fahren. Der Fahrer plant seine Ideallinie so, dass er Kurven mit maximaler Geschwindigkeit fahren kann. Eine enge Fahrbahn zwingt dem Fahrer dagegen die Linie auf, er muss die Geschwindigkeit reduzieren.
Insbesondere bei der Schruppbearbeitung besteht in den meisten Fällen die Möglichkeit, die Bahnbreite und damit die Toleranz für die Bahnabweichung T höher zu wählen. Dadurch kann der Bediener auch den maximal möglichen Bearbeitungsvorschub an Engstellen erhöhen. Zum Schlichten hingegen muss er den Toleranzwert wieder reduzieren bzw. auf den vom Maschinenhersteller hinterlegten Wert zurücksetzen. Dazu wird der Zyklus 32 TOLERANZ mit einem geringeren Wert oder ohne Wertangabe erneut definiert.